Strandbesuch: Ein Tag in Valras Palge

Beim Urlaub an der französischen Mittelmeer-Küste sind wir Wiederholungstäter. Vor allem der Strand von Valras Plage nahe Sète, den Strandkolossen von Grand Motte und dem wunderschönen Naturgebiet der Carmargue ist einer unserer liebsten Auflugsziele. Im Herbst ist der Strand wundervoll leer, im Sommer dagegen eher nicht – macht aber nix.

Um 14 Uhr kommen wir an und finden dank der in Südfrankreich üblichen Mittagsstunde noch einen relativ günstigen Parkplatz (4 Euro) gleich an der Einkaufsmeile Rue Charles Thomas. Von hier sind es nur ungefähr 400 Meter bis zum Strand. Auch wenn wir die Hände voll haben mit Strandtaschen, Sonnerschirm, Bällen und Schnorchelausrüstung, ein Stopp an der Softeisbude (Le Cornet D’Or) an der Ecke zum Boulevard Capitaine Espinadel ist ein Muss. Ich nehme schwarze Johannisbeere, die Kinder einen Mix mit grünem Apfel. Passionsfrucht, Schoko, Vanille und Erdbeere hätte es auch gegeben, aber ich liebe diese fruchtigen Softeinssorten.

Während wir hektisch versuchen, das geschmolzene Eis nicht über die Hände laufen zu lassen, kommen wir am Strand an. Über den heißen Sand gehen wir in Richtung Surf- und Segelschule. Links vom Strandzugang ist gleich der Zufahrt zum Yachthafen sowie ein kleiner Kirmis – aber da ist es immer so voll. Wir finden eine ansprechend große Lücke in zweiter Reihe zum Wasser. Schnell den Sonnenschirm aufbauen, umziehen und eincremen und schon sind die Kinder mit ihren Tauchutensilien in Richtung Mittelmeer verschwunden. Ich bewundere die Beignet- und ChouChou-Verkäuferin, die laut rufend ihr leckeres Gebäck und die gebrannten Mandeln anpreist. Sie lächelt und ist barfuss – wie macht sie das nur bei der Hitze?! Am auffälligsten ist der Verkäufer, der sich als Zauberer verkleidet hat. Wenn’s hilft….

Der Rettungsschwimmer macht von seinem Turm eine Durchsage. Leider verstehe ich ihn nicht. Aber ein Badeverbot wird er nicht ausgesprochen haben, schließlich ist das Wasser noch gut bestückt mit schwimmenden Gummi-Inseln in Form eines Flamingos, allspielenden Kindern und schwimmenden Eltern. Den Polizisten, der mit Schwimmflossen in der Hand an der Wasserkante entlang geht und versucht, nicht auf Babys und Sandburgen zu treten, sehe ich zum ersten Mal.

Polizist und Rettungsschwimmer auf Patroullie

Gegen 16 Uhr hat sich der Strand schon deutlich gefüllt. Sonnenschirme bilden einen bunt gemusterten Wald, in dem sich auch ab und zu ein Gebüsch in Form einer Strandmuschel findet. Im Wasser scheint kaum noch Platz zu sein für ein weiteres Gummi-Einhorn. Da die Toiletten weit entfernt sind und das Wasser im vorderen Bereich entsprechend warm, tauchen die Kinder und ich lieber ein bisschen weiter draußen nach Schätzen wie Muscheln, Meerglas und Co. Danach lassen wir uns am Strand trocknen, spielen Bodja und Prellball. Der Strand ist so breit, dass das trotz der vielen Strandbesucher problemlos möglich ist. Als die Kinder noch kleiner waren, haben wir uns auch gerne auf am großen Spielgerät aufgehalten, der die Form eines Schiffes hat. Einziges Manko: Hier gibt es keinen Sonnenschirm 🙂

Um 17 Uhr habe ich zum 300. Mal das Handtuch ausgeschüttelt, ein paar Mal den glitzernden Wassertropfen auf meinen Armen zugesehen und schon fast den gesamten Wasservorrat ausgetrunken. Die Zahl der Riesenmuscheln, Treibhölzer und anderer Schätze ist auf gerade noch zumutbare zum-Glück-habe-ich-ein-Schälchen-mit-Größe angewachsen und die Kinder haben Schwimmhäute entwickelt.

Kurz vor 18 Uhr gehen wir uns an der Stranddusche das Salzwasser abspülen, packen unsere Sachen und gehen bummeln. Eben noch die Taschen ins Auto bringen, dann kaufen wir Postkarten, T-Shirts im Ausverkauf, wundervoll duftende Seife und Urlaubsmitbringsel für die Haustier-Versorger in Deutschland. In die neue Fisch-Spa – in der die Fische die Füße putzen – gehen wir nicht. Auch wenn ich es gerne einmal aufprobieren würde. Irgendwie finde ich das dann doch zu teuer. Lustig finde ich den Baguette-Automaten, den eine Bäckerei in die Fußgängerzone gestellt hat. Hier bekommen die Franzosen ihr Meterbrot auch noch nach Ladenschluss.

Gegen 19 Uhr endet unser Bummel am Hafen und wir lassen uns von Toni und Luca eine Pizza backen. Die Kinderpizza hat Mäuseohren. Und mein Mann muss sein Urteil über französische Pizzen revidieren – sie schmeckt hervorragend. Oder liegt das daran, dass wir den ganzen Tag nichts gegessen haben am Strand?!

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