11 Tipps: New York City mit Teenagern

  • Brooklyn Bridge & DUMBO
  • Central Park & Ellen’s Stardust Diner
  • American Museum of Natural History
  • Hudson Yards, The Vessel, High Line & Little Island
  • Group Zero & One World Observatory
https://goo.gl/maps/BcQfKE679meB5gtk6

Endlich ist es soweit: Wir können unsere lange verschobene Amerika-Reise antreten. Wurde auch Zeit – denn mittlerweile sind aus den Kindern Teenager geworden, die sich kaum noch an ihren letzten Aufenthalt in der Metropole erinnern. Grund genug, das Touristenprogramm etwas anzupassen. Zumal wir bei deinem Besuch auch fünf Tage in New York City verbringen und nicht nur 36 Stunden wie bei unserem letzten Besuch.

Brooklyn Bridge & Dumbo

Wir erreichen unser Hotel in Downtown Manhattan erst am späten Nachmittag. Wir bewundern kurz den Ausblick aus dem 17. Stock – durch die anderen glas- und stahlbewährten Fassaden hindurch sehen wir sogar den Hudson – dann brechen wir unverzüglich auf. Auf meiner Bucket-List steht der Spaziergang über die Brooklyn Bridge. Das hat den charmanten Vorteil, dass wir uns nach stundenlanger Autofahrt bewegen und das Erlebnis kostenlos ist. Tatsächlich finden auch die Teenager die fast 2 Kilometer lange Hänge- und Schrägseilbrücke beeindruckend. Ständig müssen wir anhalten und Fotos für die Social Media Kanäle machen. Dass die Brooklyn Bridge eine der ältesten Hängebrücken dieser Bauart in den USA ist (Baubeginn: 1869, Eröffnung: 1683) und wir in der Mitte über 80 Meter über dem East River stehen, interessiert die Teenager nicht – aber der Ausblick auf die Skyline ist sowohl auf der rechten als auch auf der linken Seite einfach fantastisch.

Am Ende der Brücke halten wir uns links. Wir wollen noch ins DUMBO. Von hier hat man einen – social-media-verdächtigen und daher genialen – Blick auf die Manhattan Bridge, die sich gleich neben der Brooklyn Bridge über den East River spannt. Der Name bezieht sich übrigens nicht auf den Elefanten mit den großen Ohren, sondern steht für Down Under the Manhattan Bridge Overpass. Wir gehen die autofreie Washington Street hinunter und machen unsere Bilder. Danach suchen wir uns ein Restaurant, denn es ist schon Zeit für ein Abendessen. Wir entscheiden uns spontan für das Westville und sind positiv überrascht, dass wir nicht in Goldbarren zahlen müssen. Wir müssen uns zwar mit einem Platz an der immer frischer werdenden Luft begnügen, aber das Essen schmeckt, die Bedienung ist super freundlichen und wir müssen nicht mal die gratuity tax, die jetzt überall aufzutauchen scheinen, zahlen. (Kleiner Exkurs: Trinkgeld in NYC)

Midtown: Central Park & Ellen’s Stardust

Am nächsten Tag treiben wir uns Midtown herum. Times Square, Broadway, St. Patrick’s Cathedral und schließlich Central Park. Eigentlich ist unser Ziel 56 W 56th St nahe des Park, denn von dort startet unsere Fahrradtour. Wir haben die zweistündige Highlights of Central Park Tour gebucht. Auf die letzte Rille erreichen wir den Laden und werden umgehend (und leicht entnervt) mit Helm und Zugehörigkeitskarte ausgestattet. Dann geht es auch schon los. Zunächst gilt: Wer sein Rad liebt, der schiebt – zumindest bis wir am Central Park ankommen. Dann schwingen wir uns auf unser Rad und los geht’s. Hatte ich gedacht, das sei ein Spaß für die Teenager: weit gefehlt. Dem einen sind wir zu langsam, der anderen ist es zu langweilig. Dabei ist unser Guide super nett und aufgeschlossen, hat interessante Sachen zu erzählen und unterhält sich angeregt mit uns (auf Englisch natürlich). Wir stoppen am American Elm Trees on Literary Walk, am berühmten Bethesda Brunnen, fahren die kleine Runde bis zum Strawberry Fields und dem John Lennon Memorial und enden schließlich am Swedish Cottage Marionette Theatre. Ich fand die Tour toll und würde gerne noch den nördlichen Teil des Parks besuchen, doch wir beschließen, es für heute gut sein zu lassen.

Klar habe ich auf Karten gesehen, wie groß Stadtpark New Yorks, der sich von der Upper East Side und der Upper West Side und von der 59th bis zur 110th Street zieht, riesig ist. Hier gibt es Straßen und Oasen, Seen und Wälder. Aber die tatsächlichen Ausmaße wurden mir erst bei der Radtour klar – das nächste Mal muss ich den Besuch ausbauen 🙂

Zum Essen geht es dann ins Ellen’s Stardust. Das war der Tipp einer Freundin – und stellte für meine Tochter ein absolutes Highlight dar. Das Etablissement auf dem Broadway ist nämlich – vielleicht wegen seiner unmittelbaren Nähe zum „Broadway“ – ein Show-Restaurant, in dem die Servicekräfte plötzlich anfangen zu singen. Das Diner ist bunt, laut, fröhlich – und das Essen zudem noch gut. Wenn nicht noch Shoppen auf der Wunschliste der Teenager gestanden hätte: Ich wäre noch ein paar Stunden geblieben.

American Museum of Natural History

Am nächsten Tag nehmen wir uns etwas Großes vor: das American Museum of Natural History. Wir wurden bereits vorgewarnt: Wer ins AMNH geht, braucht viiiiiiel Zeit. Auf vier Etagen beherbergen 45 Ausstellungsräume 33 Millionen Artefakte! Dabei geht es durch Gänge und riesige Türen, um Ecken und Labyrinthe, Hallen und kleine Ausstellungsräume. Natürlich ist unser Anreiz, die Charaktere aus „Nachts im Museum “ zu finden – ist ist uns nicht gelungen. Wir haben Teddy Roosevelt und die kleinen Cowboys nicht entdeckt. Aber auch so: Das AMNH ist eines der größten Naturkundemuseen der Welt und es gibt genug zu sehen, entdecken und lernen. Einen Ausstellungen klebt noch der Charme der 1960 an, andere sind super modern und immer wird die Welt umfassend erklärt – von Biodiversität über Klima, von Urmenschen zu Pandemien, von Meeresbewohnern bis zum Urknall.

Tipp für alle Besucher: Nehmt euch ausreichend zu essen und trinken mit. Das im Keller befindliche Café ist das letzte: ekliges Essen, zu teuer und eine nicht wirklich gesunde Auswahl an Nahrungsmitteln.

Wir haben an diesem Tag übrigens einen der zahlreichen Verkaufswagen (am Columbus Circle) aufgesucht. Die Burger aus dem Food-Truck waren sehr genießbar und nicht übermäßig teuer.

Hudson Yards, The Vessel, High Line & Little Island

An diesem Tag hat mich mein männlicher Teenager verabscheut: Er musste spazierengehen! Wir fuhren mit der 2 bis zum Times Square und dann mit der 7 bis zur Station Hudson Yards – doch danach hieß es: Ab hier zu Fuß. Ich wollte The Vessel ansehen. Der als Aussichtsplattform konstruierte vasenförmige Turm ist jedoch gesperrt – ein junger Mensch hat hier Selbstmord begangen und es gibt nicht ausreichend Sicherheitsstandards, um die Besucher nun die wagenförmige Struktur erklimmen zu lassen. Schade eigentlich. So machen wir nur Fotos und gehen danach in das gegenüberliegende Einkaufszentrum. Unter befinden sich alle teuren Läden, also fahren wir weiter noch oben, bis wir zu H&M, Zara und anderen Klamottenketten gelangen. (Von hier gelangt man übrigens auch zur Aussichtsplattform The Edge.) Danach schleppe ich die Teens auf die High Line. Die ehemalige Strecke der Hochbahn ist jetzt ein grünes Paradies und schlängelt sich über gut 2,5 Kilometer vom Meatpacking District bis nach Chelsea. Umgebaut wurde die Strecke von 2006 bis 2019 und ist gespickt mit Ruheecken, Bänken, Kunstwerken und ganz viel Grün. Sie endet fast unmittelbar vor der 2021 eröffneten Little Island am Pier 55. Die grüne Oase beherbergt zahlreiche Bäumen und Sträuchern, im Sommer gibt es Aufführungen im Amphitheater oder man kann einfach sitzen und den Ausblick auf den Hudson genießen. Der Eintritt ist frei und jederzeit möglich.

Group Zero & One World Observatory

An unserem letzten Abend nehmen wir noch einmal geld in die Hand und gönnen uns den Besuch des One World Observatory. Ich habe so gebucht, dass wir zum Sonnenuntergang in der obersten Etage des neues World Trade Centers sind. Und was soll ich sagen: Es hat sich gelohnt: Wir waren fast zwei Stunden dort auf fast 400 Metern Höhe (obwohl es eine Qual war für mich, dort hinaufzufahren – ich habe Höhenangst) und haben Fotos gemacht, bis die Speicher voll waren (na ja, nicht ganz). Der Ausblick: Ein Traum. Die Stimmung natürlich auch. Ein Hinweis für NYC-Besucher: Von hier hat man einen Blick bis nach Midtown und Brooklyn, auf die Freiheitsstatue und die Bücken, sogar bis nach New jersey und Connecticut hinüber. Wer lieber den Central Park und die gesamte Insel sehen möchte, sollte ins Top of the Rock gehen.

Davor waren wir übrigens im Ground Zero. Das 911 Museum kennen wir schon, also blieb es bei dem Besuch der Becken, die die Fundamente der ehemaligen Twin Towers repräsentieren sowie im Calatrava-Bahnhof. Da hat sich ein Architekt Gedanken gemacht: Von weitem sieht das Oculus aus wie zwei Engelsflügel oder die Reste der Gebäude, in denen die Feuerwehrleute am Tag noch dem Anschlag umherkrabbelten, um Überlebende zu suchen. Innen denkt man, in einem Walgerippe zu sein. Doch durch den Schlitz in der Mitte der Kuppel fällt genau am 11. September um 10:28 Uhr – das ist die Ortszeit, an dem der zweite Turm einstürzte – Sonnenlicht auf die Mittelachse des Bahnhofs. Sehr eindrucksvoll.

Und dann ist unser Aufenthalt auch schon wieder beendet. Eine letzte Nach im Hotel und dann nehmen wir die Bahn zum JFK. Bis bald, NYC. Du wirst uns wiedersehen.

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