Rettungsschwimmer: Die Schutzengel von der Küste

Bestimmt sind sie euch auch schon aufgefallen: Die Männer und Frauen in den roten T-Shirts, die im Sommer auf ihren Aussichtstürmen über die Badenden wachen. Sie sehen vielleicht nicht immer aus, wie es uns amerikanische Serien oder Kinofilme weismachen wollen. Aber sie sind ebenso wichtig – und diese roten Bojen haben sie auch! Ich habe mich mit Phillip Setzpfand, Abschnittsleiter am Schönberger Strand, über die Arbeit der Deutschen Lebensrettungsgesellschaft (DLRG) unterhalten.

Denn natürlich stehen auch am Schönberger Strand und in Kalifornien Wachtürme, ebenso wie in Heidkate/Wisch, Laboe und Heikendorf. „Unsere Hauptaufgabe ist es tatsächlich, den Überblick über das Wasser zu behalten“, beschreibt Setzfand seinen Job. Aber auch Verletzungen behandeln die Rettungsschwimmer. „Der Klassiker sind kleinere Schnittwunden durch Muscheln oder Verbrennungen von Feuerquallen“, erklärt er. Größere Einsätze hatten die Mannschaften am Schönberger Strand zum Glück noch nie. „Allerdings kommt es immer mal wieder vor, dass wir einen Katamaran wieder aufrichten oder einen Kiter aufsammeln müssen.“

Um das zu üben fahren die Rettungsschwimmer auch immer mal wieder raus aufs Meer. In Schönberg sind zwei Rettungsboote im Einsatz. „Das Aufnehmen von Verletzten muss regelmäßig geübt werden“, erklärt der Abschnittsleiter. Auch sollten die Rettungsschwimmer ab und zu den Blickwinkel ändern; manchmal halten sich Badende dahinter auf. Da seien Kontrollfahrten ab und zu nötig, betont Setzpfand aus Schönberg.

Bei schlechtem Wetter sind zumindest die Haupttürme besetzt. Dann laufen die rot gekleideten Rettungsschwimmer Strandstreife. „Wenn das Wetter dann umschlägt und es schön wird, können wir die anderen Türme ganz schnell besetzen“, sagt Setzpfand. Jede Saison verrichten rund 130 Rettungsschwimmer ihren Dienst in Schönberg; der Großteil davon kommt von außerhalb. Wer nicht wacht, bildet sich fort. Dazu gehört Erste Hilfe ebenso wie Bootskunde. „Klar ist es manchmal langweilig, aber eigentlich wollen wir ja auch nicht, dass etwas passiert“, meint Setzpfand.

Damit nichts passiert, hissen die DLRGler Flaggen, um die Schwimmer zu informieren, ob das Schwimmen im Meer sicher ist. „Badeverbot kommt relativ selten vor“, erklärt Setzpfand, „etwa bei starkem Wellengang oder Gewitter.“ Konsequenzen hat das Nicht beachten jedoch nicht für die Badegäste. „Wir sind ja keine Polizei.“ Die Leute müssten schon selbst entscheiden, ob sie sich an die Richtlinien halten. Eins ist sicher: Rausholen würde die DLRG sie trotzdem.

Bewerben können sich Rettungsschwimmer über den Zentralen Wasserrettungsdienst Küste.

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