Hundestrand: Uneingeschränkter Zugang im Winter?

Jetzt im Winter, wo die Strandkörbe eingelagert und die Strände leer sind, treffe ich an meinem Hausstrand immer wieder Hundebesitzer mit ihren vierbeinigen Freunden. Im Sommer rege ich mich immer darüber auf, dass die Leute anscheinend nicht in der Lage sind, die Beschilderung für den Hundestrand zu finden und sich mit ihren Hunden immer zwischen den am Strand Liegenden tummeln. Ich habe nichts gegen Hunde – im Gegenteil. Aber Hundestrände gibt es ja nun einmal aus einem bestimmten Grund. Oft haben insbesondere kleine Kinder Angst vor den Tieren. Außerdem habe ich in letzter Zeit zu oft nicht entfernte Hinterlassenschaften auf den braunen Seetang-Ablagerungen entdeckt, um noch Sympathie für Hundebesitzer zu haben, die nicht an den Hundestrand gehen.

Wie ist es denn jetzt im Winter – dürfen da Hunde auch an nicht als Hundestrand markierte Strandabschnitte? In Schleswig-Holstein besagt das Gesetz zum Schutz der Natur, § 32, Absatz 2 (Gemeingebrauch am Meeresstrand): „Das Reiten und das Mitführen von Hunden ist auf Strandabschnitten mit regem Badebetrieb in der Zeit vom 1. April bis zum 31. Oktober verboten, wenn nicht die Gemeinde im Rahmen einer zugelassenen Sondernutzung etwas anderes bestimmt.“

Das heißt, grundsätzlich dürfen Hunde ab dem 1. November – und dann bis zum 31. März – mit an den Strand. Es sei denn, die Gemeinde regelt das anders und es gibt gegebenenfalls einen Leinenzwang.

In Mecklenburg-Vorpommern besagt die Strand- und Badeordnung, dass Hunde vom 1. Oktober bis zum 31. April an den Strand dürfen. Danach nur an ausgeschilderteren Hundestränden. Zudem besteht Leinenzwang.

Eine schöne Übersicht gibt es hier (ohne Gewähr auf Richtigkeit); im Zweifelsfall würde ich mich in der jeweiligen Region erkundigen, wo es Hundestrände gibt (20 alleine zwischen Travemünde und Kiel) und ab wann das Betreten der Strände mit Hund erlaubt ist. Einige Gemeinden habe die alte Regelung, die den Hunden das Toben am Meer ab dem 1. Oktober erlaubt, nämlich beibehalten.

3 Replies to “Hundestrand: Uneingeschränkter Zugang im Winter?”

  1. Bei uns hier machen hundehalter mittlerweile aus allen Stränden hundestrand,Schilder werden entfernt. Eine neu zugezogenen Nachbarin fragte mich,wieso fkkler bei den Hunden liegen müssen. Ich habe ihr gesagt,das ist da kein hundestrand, aber hier machen die einfach aus allen Stränden hundestrand, das wird geduldet,weil man Touristen anlocken will. Am schlimmsten sind aber die hetzjagden auf Tiere, es kümmert die halter nicht, ob da 100 Gänse am Strand sitzen oder der austernfischer, immer darf der hund da reinsetzen. Es ist schlimm geworden. Und das hier ist ffh gebiet und vogelschutzgebiet, ffh heißt wohl Freiheit für hunde. Seit ca 3 Jahren nimmt die Rücksichtslosigkeit zu. Naturschutz ist in SH schlecht geregelt. Geht nur um Geld und Tourismus.

    1. Danke für deine Anmerkungen. Ich finde auch, dass einige Hundehalter in den vergangenen Jahren um einiges uneinsichtiger geworden sind. Zum Glück werden bei uns am Strand (Heidkate) die Schilder noch nicht entfernt, aber einige Hundehalter scheinen die 1 qm großen Schilder an den Strandzugängen auch partout nicht zu sehen…

  2. Und der winterzeitraum ist bei uns auch wichtige vogelzeit! Wir sind eines der größten vogelrastgebiete für arktische Enten wie eiderente,die überwintern hier! Ab und an reisen Seehunde durch,dies Jahr Dezember bis März! Aber selbst hier ist alles das gesamte Jahr über hundeauslauf. Die grünen und andre meinten als 32(2) LNatSchG umformuliert wurde, es macht ja nix,wenn im Winter hunde frei herumlaufen und Gemeinden dürfen Zeitraum verlängern, unsere bis Mai und damit das Gesetz aushebeln! Das ist aber die wichtige brut und setzzeit und im Winter sind wir rastgebiet für viele Arten und temporär Seehunde. Aber es zählt nur Geld und tourismus

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